Sollen im zahnlosen Kiefer Implantate gesetzt werden, sind aber nur noch wenige Millimeter Restknochen (der sogenannte basale Knochen) vorhanden, wird die Behandlung schwierig. Der Aufbau des Kiefers mit Beckenkammtransplantaten wurde und wird auch heute noch von einigen Kieferchirurgen als beste Behandlung angesehen.
In einem mehrstufigen Konzept, bei dem zunächst Knochen aufgebaut wird und nach einigen Monaten Implantate gesetzt werden, kann es für den Patienten zu schwierigen und sehr belastenden Behandlungsphasen kommen.
Bei größeren Knochendefiziten muss der Knochen vorwiegend aus dem Becken, aber auch aus anderen Regionen gewonnen werden. Mehrere Operationen, lange Wartezeiten (bis zur Endversorgung können ein Jahr und mehr vergehen) und die mit den Operationen jeweils verbundenen Risiken und Belastungen schrecken viele Patienten ab.
Bei jüngeren Patienten kann dieses Vorgehen, insbesondere wenn es den sichtbaren Bereich betrifft, durchaus sinnvoll sein.
Bei zahnlosen oder fast zahnlosen Patienten stellt sich die Situation jedoch anders dar. Hier gibt es Alternativen ohne Knochenaufbaumaßnahmen für unsere Patienten.
Aufgrund der von uns verwandten Implantatsysteme sind wir in der Lage, auch Patienten mit Knochenschwund schnell und sicher ohne Beckenkammtransplantationen versorgen zu können.
Hierzu verwenden wir ganz spezielle Implantatformen, sogenannte Basal-Implantate oder BOI-Implantate (BOI = Basal-Osseo-Integration), d.h. diese Implantate werden im basalen Kieferknochen verankert. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Schrauben-Implantaten können diese speziellen Implantate aufgrund ihrer besonderen Form und Verankerungsweise auch noch bei sehr geringem Knochenangebot eingesetzt werden.
Diese speziellen Implantate werden seit über 30 Jahren erfolgreich eingesetzt, sind in Deutschland aber kaum bekannt, da hierfür eine spezielle Ausbildung erforderlich ist (z.B. Dipl. univ. Basal-Implantologie, das derzeit nur in Frankreich erworben werden kann).
Die von uns verwandten Implantatsysteme sind optimal aufeinander abgestimmt. Die verschiedenen Implantatarten können je nach Erforderlichkeit eingesetzt und miteinander kombiniert werden, so dass auch schwierigste Problemstellungen damit gelöst werden können.
Bei der Versorgung eines kompletten Kiefers oder größerer Teilbereiche eines Kiefers mit Implantaten erfolgt die Versorgung des Patienten mit einem festsitzenden provisorischen Zahnersatz in unserer Praxis regelmäßig bereits am Tag nach der Implantation.